moderne Therapien für Nervenkompressionssyndrome
Periphere Nerven
Karpaltunnelsyndrom
Beim Karpaltunnelsyndrom (KTS) wird der Nervus medianus im Karpalkanal durch das quer verlaufende Hohlhandband (Retinaculum flexorum) eingeengt.
Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) führt im Versorgungsgebiet des Nerven zu Empfindungsstörungen, Taubheit und Schmerzen. Mit Fortschreiten der Erkrankung können auch motorische Einschränkungen auftreten. Anfangs treten die Symptome meist nachts oder nach längerer Belastung der Hand auf, später auch tagsüber und in Ruhe. Typischerweise sind die ersten vier Finger und der Daumenballen betroffen, wobei die Beschwerden später bis in den Arm, die Schulter oder den Nacken ausstrahlen können.
Zu den Risikofaktoren zählen hormonelle Veränderungen, beispielsweise während der Schwangerschaft oder bei Erkrankungen wie Diabetes und Nierenleiden. Für eine sichere Diagnose sind eine gründliche klinische Untersuchung sowie eine elektrophysiologische Abklärung beim Neurologen essenziell.
Sulcus ulnaris Syndrom
Das Sulcus-ulnaris-Syndrom (SUS) ist ein Nervenkompressionssyndrom, das zu Empfindungsstörungen, Taubheit und Schmerzen im Bereich des Nervus ulnaris führt. Im Verlauf der Erkrankung können auch motorische Beeinträchtigungen wie Schwäche in der Hand auftreten. Typisch sind anfangs Symptome wie Kribbeln oder Taubheit in den Fingern, die meist nach längerem Beugen des Ellbogens oder nachts auftreten. Später können die Beschwerden auch tagsüber und in Ruhe bestehen. Betroffen sind vor allem der Ring- und der kleine Finger, mit möglichen Ausstrahlungen in die Hand und den Unterarm.
Zu den Risikofaktoren zählen mechanische Belastungen, häufiges Beugen des Ellbogens oder Erkrankungen wie Diabetes und Rheuma. Für eine genaue Diagnose sind eine klinische Untersuchung und eine elektrophysiologische Abklärung durch einen Neurologen notwendig.
Beim Sulcus-ulnaris-Syndrom (SUS) beginnt die Behandlung in der Regel mit konservativen Maßnahmen. Dazu zählen das Vermeiden von Druck auf den Ellbogen, die Nutzung einer Schiene zur Stabilisierung und Entlastung sowie der Einsatz entzündungshemmender Medikamente. Wenn diese Ansätze keine ausreichende Besserung bringen oder bereits neurologische Ausfälle wie Muskelschwäche oder Gefühlsstörungen bestehen, kann eine Operation notwendig werden.
Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung oder in Narkose und zielt darauf ab, den Nervus ulnaris zu entlasten, entweder durch Freilegung oder Verlagerung. Direkt nach der Operation können Sie nach Hause gehen. Während die Beweglichkeit der Finger vollständig erhalten bleibt, sollte der Ellbogen für etwa vier Wochen geschont werden, um die Heilung optimal zu unterstützen.