Eine Wirbelkörperfraktur (auch Wirbelkörperbruch) kann durch Gewalteinwirkung (z. B. nach einem Sturz oder Verkehrsunfall) oder durch eine Abnahme der Knochendichte (Osteoporose) entstehen.
Der Wirbelkörper kann dabei auf verschiedene Arten „brechen“. Die häufigste Form ist die sogenannte osteoporotische Wirbelkörperfraktur. Aufgrund der verminderten Knochendichte können die Wirbelkörper selbst durch Bagatelltraumen einbrechen.
Dies führt häufig zu einer Höhenabnahme des betroffenen Wirbelkörpers, was weitere Folgen nach sich ziehen kann. Besonders häufig betroffen sind die Brustwirbelsäule und die Lendenwirbelsäule.
Symptome:
Die Höhenabnahme des Wirbelkörpers führt typischerweise zu plötzlich einsetzendem, heftigem Rückenschmerz, der sich gürtelförmig vom Rücken nach vorne zieht. In schwereren Fällen können Lähmungen und Bewegungseinschränkungen auftreten. Bleiben die Einbrüche unbehandelt oder sind mehrere Wirbel betroffen, kann es zu typischen Fehlhaltungen mit einem gekrümmten Rücken kommen.
Behandlung:
In leichten Fällen kann eine konservative Therapie mit einem Stützmieder erfolgen. Unerlässlich ist dabei die Abklärung einer möglichen Osteoporose und die Einleitung einer entsprechenden medikamentösen Therapie. Diese kann den bestehenden Wirbelkörperbruch zwar nicht rückgängig machen, aber ein weiteres Fortschreiten der Osteoporose verlangsamen.
Typischerweise werden Wirbelkörperfrakturen heute operativ versorgt. Hierbei stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Häufig kommen minimalinvasive Eingriffe wie die Kyphoplastie oder Vertebroplastie zum Einsatz. In manchen Fällen kann auch eine Verschraubung der Wirbel notwendig sein.
Ein großer Vorteil der operativen Behandlung mit Kyphoplastie oder Vertebroplastie besteht in der sofortigen Mobilisierung und Belastbarkeit der Wirbelsäule nach dem Eingriff, ohne wochenlang ein Stützmieder tragen zu müssen. Das langwierige Tragen eines Mieders führt oft zum Abbau der Rückenmuskulatur und kann einen „Teufelskreis“ auslösen.
Die operative Methode ermöglicht dies durch eine Zementierung der Fraktur. Bei der Kyphoplastie wird zusätzlich versucht, die ursprüngliche Höhe des Wirbelkörpers wiederherzustellen, um Fehlhaltungen und deren Folgen zu vermeiden.